Projektgebiet

Das Life+ Natur Projekt „Heide-Allianz“ beinhaltet Ausschnitte von sieben Natura 2000-Gebieten zwischen Nördlingen und Donauwörth. Es handelt sich dabei um die naturschutzfachlich wertvollsten Bereiche des südlichen Nördlinger Rieses, der angrenzenden Schwäbisch-Fränkischen Alb und des Wörnitztals zwischen Heroldingen und Donauwörth. Insgesamt umfasst das Projektgebiet eine Fläche von 3554 Hektar.

Nördlinger Ries mit Schwäbisch-Fränkischer Alb

Nordöstlich des heutigen Nördlingens schlug vor 14,5 Millionen Jahren ein Asteroid ein, der so gewaltig war, dass er einen noch heute gut erkennbaren Krater von rund 25 Kilometern Durchmessern hinterlassen hat: das Nördlinger Ries, noch heute einer der am besten erhaltenen Impaktkrater der Erde. Durch den Einschlag  wurden Gesteinsmassen kilometerweit hinausgeschleudert, so dass im Umfeld des Nördlinger Rieses, insbesondere hinter dem südlichen und südöstlichen Kraterrand auf der angrenzenden Schwäbisch-Fränkischen-Alb, chaotisch durchmischte Gesteinstrümmer zu finden sind. So entstanden ganz besondere geologische Verhältnisse und eine stark in einzelne Kuppen zergliederte Landschaft, die das Life+-Natur-Projektgebiet „Heide-Allianz“ prägen und so einzigartig machen.

 

Im Gegensatz zum ebenen Kraterkessel, der überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, sind auf dem Kraterrand und den ausgeprägten Kuppen strukturreiche Laub- und Mischwälder sowie naturschutzfachlich wertvollste Mager- und Trockenlebensräume zu finden. Für diese Gegend besonders charakteristisch sind die Wacholderheiden, die jedem sofort ins Auge fallen, der diese Landschaft bereist. Diese sind das Ergebnis einer Jahrhunderte alten Nutzung: der Hüteschafhaltung. Zusammen mit exponierten Felsformationen, mageren Flachland-Mähwiesen, Niedermooren und Streuwiesen im Bereich von Quellaufschlüssen sowie strukturreichen Wäldern unterschiedlichster Ausprägung  existieren hier Lebensräume von außergewöhnlicher Vielfalt.  Diese spiegelt sich in einer ebenso reichen Pflanzen- und Tierwelt wider.

 

Weiterführende Links:

http://www.geopark-ries.de

http://www.lfu.bayern.de/geologie/meteorite/ries/fakten/index.htm

Wörnitztal

Das Wörnitztal trennt die Fränkische von der Schwäbischen Alb und weist daher Beziehungen zu beiden Naturräumen auf. Eine große Bedeutung für den Biotopverbund hat das Wörnitztal in Nord-Süd-Richtung, da es das Donautal über das Nördlinger Ries mit den Naturräumen Nordbayerns verknüpft. Das Wörnitztal ist ein überregional bedeutsamer Komplex hochwertiger Fluss- und Auenlebensgemeinschaften. Die Wörnitz ist in Hinblick auf die Struktur und Überflutungsdynamik noch relativ naturnah. In der Talaue dominiert die Grünlandnutzung. Besonders relevante Lebensraumtypen sind magere Flachland-Mähwiesen, die durch sogenannte „Stromtal-Arten“ gekennzeichnet sind – in der Regel hochgradig gefährdete Pflanzenarten, die von Natur aus vor allem in den Auen großer Flüsse vorkommen. Ein weiteres wichtiges Landschaftselement sind die Altgewässer: sie sind Lebensraum einer charakteristischen Gemeinschaft aus Pflanzen und Tieren.

Übersichtskarte

"Übersicht über das Projektgebiet und die Natura-2000-Gebiete"