Tiere und Pflanzen

Das Projektgebiet zeichnet sich durch eine überdurchschnittliche Artenvielfalt aus. Das liegt zum einen an der Vielfalt unterschiedlichster Standorte und Lebensräume und zum anderen daran, dass sich im Projektgebiet die Verbreitungswege zahlreicher Pflanzen- und Tierarten überschneiden, weshalb hier sowohl westlich-mediterrane, als auch östlich-kontinentale und alpine Arten nebeneinander auftreten.

Von herausragender Bedeutung sind die Magerrasen, in denen zahlreiche landesweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Doch auch die wenigen Feuchtgebiete sowie die Trockenwälder beheimaten  zahlreiche Pflanzen und Tiere.

Insgesamt gibt es mehr als 300 Pflanzen- und Tierarten, die auf bayerischen oder deutschen Rote Liste gefährdeter Arten aufgeführt sind. 46 davon sind in der Kategorie „stark gefährdet“ und acht in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt und damit in Bayern und Deutschland extrem selten und gefährdet.

Lassen Sie sich begeistern von einer beeindruckenden Artenvielfalt mit besonderen Pflanzenvorkommen. Exemplarisch stellen wir Ihnen 5 Pflanzenarten vor, die für verschiedene Lebensräume stehen. Der Frühlingsenzian und die Küchenschelle sind die Frühlingsboten in den Magerrasen und Wacholderheiden. Beide Arten sind typische Bewohner der Magerrasen auf der Fränkischen und Schwäbischen Alb und auch auf den Riesrandhöhen, die die Verbindungsstelle zwischen diesen beiden Höhenzügen sind, regelmäßig anzutreffen. Im LIFE-Projektgebiet sind die beiden Arten, die bayernweit gefährdet sind, noch häufig. Das Ohrlöffel-Leimkraut ist ebenfalls in den Magerrasen zu finden, allerdings eher in den wärmegetönten, lückigen Heiden, auch in den Felsbereichen.

Diese drei Arten sind typisch für Kalk-Magerrasen während das Berg-Sandglöckchen in bodensauren Magerrasen zu finden ist. Die Rieskatastrophe hat die Gesteine umgedreht und vermischt und so sind im Ries kleinflächig bodensaure und kalkliebende Pflanzen nebeneinander zu finden.

Im Wörnitztal kommt der Röhrige Wasserfenchel an kleinen Gräben vor. Diese hochwüchsige, weiß blühende Art zählt zu den sogenannten Stromtalpflanzen und ein Projektziel ist die Förderung der bedrohten Art, z.B. über eine entsprechende Grabengestaltung.

Die Orchideenart Rotes Waldvögelein kommt in den wärmegetönten Kalk-Buchenwäldern und Orchideen-Buchenwäldern vor.

Einen Eindruck von der Verbreitung dieser Charakterarten im Projektgebiet liefern die Verbreitungskarten, die auf der Grundlage von Daten der ARGE Flora Nordschwaben gefertigt wurden.

 

Zu den Verbreitungskarten

 

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wurden aufgrund ihrer europaweiten Gefährdung und Verbreitung in die Anhänge der FFH-Richtlinie  (Link: http://www.bfn.de/0316_arten.html) und der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgenommen und sind somit von gemeinschaftlicher Bedeutung. Innerhalb des Projektgebiets sind 13 Arten bekannt, die in diesen Anhängen geführt werden – damit  sind sie von unmittelbarer Relevanz für das Life+-Natur-Projekt. Es handelt sich dabei ausschließlich um Tierarten, obgleich auch zahlreiche in Bayern und Deutschland gefährdete Pflanzenarten im Projektgebiet vorkommen.

 

Folgende Tierarten sind in den Anhängen der Vogelschutz- oder FFH-Richtlinie gelistet und daher von besonderer Bedeutung im Rahmen dieses Life+-Natur-Projekts:

 

Vögel

Baumfalke (Falco subbuteo)
Dorngrasmücke (Sylvia communis)
Grauspecht (Picus canus)
Hohltaube (Columba oenas)
Mittelspecht (Dendrocopos medius)
Neuntöter (Lanius collurio)
Raufußkauz (Aegolius funereus)
Rotmilan (Milvus milvus)
Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Turteltaube (Streptopelia turtur)
Wespenbussard (Pernis apivorus)

 

Weitere Tierarten
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Kammmolch (Triturus cristatus)