Biodiversitätsprojekt
Die Heide-Allianz Donau-Ries ist eines der Projekte die innerhalb der Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern (Bayerische Biodiversitätsstrategie) gefördert werden.
Es werden drei zentrale Ziele verfolgt:
- Sicherung der Artenvielfalt,
- Erhaltung der Vielfalt der Lebensräume,
- Vermittlung und Vertiefung von Umweltwissen.
Die Heiden am Riesrand sind dabei mit ihrer geologischen Ausgangssituation, ihrer jahrhundertealten Schafbeweidungstradition und ihrer Vielfalt bayernweit einzigartig.
Artenvielfalt in Not
Am Riesrand kommen eine ganze Reihe von Tier- und Pflanzenarten vor, die bayernweit vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet sind. Exemplarisch erwähnt werden sollen hier: die Spatzenzunge, der Niederliegende Ehrenpreis sowie die Grauammer.
Biotopverbund
Ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der Artenvielfalt ist ein gut funktionierender Biotopverbund – so können Flächen rasch neu besiedelt oder ausgestorbene Arten ersetzt werden. Die genetische Vielfalt bleibt erhalten. Schafbeweidung unterstützt einen guten Biotopverbund. Denn die Weidegänger transportieren im Fell, im Magen und in den Klauen Pflanzenteile, insbesondere gut haftende oder sehr schmackhafte Samen.
Aber auch einige Tierarten, z.B. Heuschrecken, können als Aufsitzer auf dem Schafrücken viele Kilometer von Ort zu Ort gebracht werden.
Eigentlich bilden Magerrasen, die mit Schafen beweidet werden, ein ideales Verbundsystem – allerdings liegen heute viele Magerrasen isoliert in der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Ein Großteil dieser Flächen ist brach gefallen. Ziel des Projektes ist es die Gesamtheit der Magerrasen in ihrer spezifischen Ausprägung und Artenzusammensetzung zu fördern – eine Beweidung, meist in gemischter Schaf- Ziegenherde, in wenigen Flächen auch mit genügsamen Galloways und eine gute Kooperation mit den Schäfern ist hier die wesentliche Voraussetzung.
Beweidung zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Kulturlandschaft
Magerrasen sind durch jahrhundertelange Beweidung entstanden. Auf den steilen Bergen mit unebenem Gelände ist die Beweidung die einzig mögliche landwirtschaftliche Nutzung. Darüber hinaus wird das Aufkommen von Sträuchern und Bäumen verhindert. Nur so kann unsere schöne Landschaft mit weiten Ausblicken erhalten werden. Die heimischen Schäfer leisten hervorragende Arbeit bei der Pflege. Beweidet wird mit kleinen und großen Schafherden, meist gehütet, teilweise aber auch in Wanderkoppeln. Die meisten Schäfer führen mittlerweile auch Ziegen mit, die besonders effektiv junge Gehölze verbeißen und am Wiederausschlagen hindern.
Die Kalk-Magerrasen sind von Mitte April bis in den September hinein die Sommerweiden der Schafherden. Danach nimmt der Futterwert ab, so dass der Schäfer auf andere Flächen ausweichen muss. Dann sind vor allem große, extensive Wiesenflächen gefragt. Heute hat ein starker Nutzungsdruck auf den landwirtschaftlichen Flächen die herbstlichen Weidemöglichkeiten stark eingeschränkt. Auch die ehemaligen weiten Wanderungen in die Winterweidegebiete, z.B. im Rhein-, Main- und Inntal sind heute nicht mehr möglich. Darum ist eine umfassende Förderung der Schäferei so wichtig. Diese Unterstützung kann im Rahmen von Projekten angegangen werden, stellt aber alle Akteure vor große Herausforderungen.