Eremit trifft Heidegrashüpfer – Erfassung, Erhalt und Förderung der Eremiten in Nördlingen (Schwaben)

Konkret wurden im Projekt von 50 möglichen Habitatbäumen 43 als potentiell geeignet eingestuft. Und 19 dieser Biotopbäume untersuchte das Expertenteam genauer. Woraufhin in 7 von 12 untersuchten Baumbeständen (teilweise mit mehreren Einzelbäumen) ein Eremitenkäfer nachgewiesen werden konnte. Um einen Substanzverlust für den Eremiten und weitere Blatthornkäfer wie den Großen Goldkäfer zu verhindern bzw. zu kompensieren, sollte der Fortbestand von starkdimensionierten Biotopbäumen mit Reifestrukturen wie Mulmhöhlen, Verpilzungen und Stammtotholz gesichert werden. Sie sind von überregionaler Bedeutung für die biologische Vielfalt in Deutschlands Wäldern.

Juchtenkäfer © Kurt Kroepelin

Der Name des Juchtenkäfers kommt daher, weil er nach Juchtenleder und damit aprikosenartig riecht. Der Juchtenkäfer ist ein mattschwarzer, bis zu 3cm großer Blatthornkäfer. Die Larve entwickelt sich und lebt auch später in geschützten Mulmhöhlen, vorzugsweise von alten Eichen, aber auch in (Hain-)Buchen, Weiden, Linden, Eschen oder Obstbäumen.

Ein sicheres Zeichen für einen Eremitenbestand sind Kot-Pellets in bestimmter Größe.
Es dauert 4 Jahre bis eine engerlingähnliche Larve entsteht.

Waldbesitzer können den Schutz des Eremiten unterstützen indem sie

-> alte Bäume (mit Baumhöhlen) stehen lassen,

-> für eine ausgeglichene Altersstruktur sorgen,

-> auf eine Pflanzung nicht heimischer Eichenarten (z.B. Roteiche) verzichten.

 

Grundstücks- und Gartenbesitzer können den Schutz des Eremiten unterstützen, indem sie

-> bei Höhlen in Obstbäumen den darin befindlichen Mulm nicht ausräumen,

-> offene Höhlen nicht mit Zement verschließen,

-> alte Obstbäume durch einen richtigen Schnitt bzw. einen Entlastungsschnitt vor dem Auseinanderbrechen schützen.